Behandlungsziele Kinder
Therapie von Sprachentwicklungsstörungen (SES):
Das Ziel der Behandlung von Sprachentwicklungsstörungen ist die Verbesserung von Artikulationsstörungen (Dyslalie) und Grammatikstörungen (Dysgrammatismus) sowie die Verbesserung des Wortschatzes und des Sprachverständnisses. Diese Bereiche sind häufig eng miteinander verknüpft.
Therapie von Spracherwerbsstörungen:
Bei der Therapie von Spracherwerbsstörungen steht z.B. die Anbahnung der Kommunikation (Erwerb vorsprachlicher Fähigkeiten) oder die Anbahnung der Sprache (Lautieren, erste Wörter) im Vordergrund. Wenn die Verständigung über die Lautsprache nicht möglich oder stark erschwert ist, bieten sich Hilfsmittel aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation (z.B. Gebärden, elektronische Kommunikationshilfen) an.
Therapie von Störungen der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung (AVWS):
Die Therapie der AVWS beinhaltet u.a. die Verbesserung der Hörmerkspanne und der Lautdifferenzierung von ähnlich klingenden Sprachlauten (beispielsweise „p“ und „b“). Häufig verbessern sich durch die Behandlung der AVWS auch die schriftsprachlichen Leistungen.
Bei einer diagnostizierten Lese- Rechtschreibstörung (LRS) ersetzt eine logopädische Therapie nicht eine spezifische LRS-Therapie, kann diese aber unterstützen.
Therapie von orofazialen Dysfunktionen und myofunktionellen Störungen:
Bei der Behandlung von kleinen Kindern oder Säuglingen betrifft die orofaziale Dysfunktion häufig die Fähigkeiten zum Saugen, Essen und/oder Trinken. Ziel der logopädischen Behandlung ist die Verbesserung dieser Fähigkeiten. Unter Umständen beinhaltet dies auch den Einsatz von Kompensationsmöglichkeiten wie Saug- und Trinkhilfen.
Bei älteren Kindern steht der Abbau des frühkindlichen Schluckmusters im Vordergrund. Zusätzlich besteht meist Bedarf für eine Sigmatismus-Therapie (Lispeln). Die myofunktionelle Therapie begleitet häufig eine zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung.
Therapie von Redeflussstörungen (z.B. Poltern, Stottern):
Die Therapie von Redeflussstörungen hat das Ziel, die Verständlichkeit zu verbessern. Dazu gehört die Verringerung des Sprechtempos oder der Abbau der Stottersymptomatik. Dies gelingt unter anderem über die Verbesserung der Wahrnehmung oder das Erlernen von Sprechtechniken.
Therapie von Kommunikationsstörungen (z.B. Mutismus):
Der (selektive) Mutismus bei Kindern kann viele verschiedene Ursachen haben. Das Ziel der Behandlung ist das Führen des Kindes zur sprachlichen Kommunikation, zunächst in der Therapiesituation und später auch in alltäglichen Situationen.